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1. Mai mal anders
Solidarisch ist man nicht alleine - jetzt digital!

Walter Jost 02.05.2020

1. Mai 2020 Am 1. Mai, dem traditionellen gewerkschaftlichen Aktionstag, war in diesem Jahr alles anders. Vor dem DGB-Haus an der Rheydter Straße haben sich keine Aktivisten versammelt. Fehlanzeige auch für Transparente, Megaphone und Flyer. Die Demonstration durch die anliegenden Straßen zum Rheydter Markt fiel aus.

Auch auf dem Rheydter Markt waren weit und breit keine Demonstranten und Feiernden zu sehen. Es gab keinen Bühnentruck, keine Informationsstände von Gewerkschaften, demokratischen Parteien, sozialen Initiativen, Umweltschützern und anderen Bürgergruppen. Die Stände der verschiedenen Migrantengruppen mit ihren kulinarischen Angeboten fehlten ebenfalls.

Es gab keine überlaute Beschallung, die auf weiten Teilen des Marktes jede Unterhaltung unmöglich gemacht hätte. Weder Emrah Bektas, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes, noch Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners hielten die obligatorischen Ansprachen nach Ankunft des Demonstrationszuges. Im vergangenen Jahr schloss daran der NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann an. In diesem Jahr gab es keinen Nachfolger.

Doch der DGB will sich von Covid-19 nicht unterkriegen lassen und hat in diesem Jahr neue Wege beschritten. "Erstmals seit Gründung des DGB wird es am 1. Mai 2020 keine Kundgebungen auf Straßen und Plätzen geben – denn in Corona-Zeiten heißt Solidarität: mit Anstand Abstand halten", erklärt Sigrid Wolf, Geschäftsführerin der DGB-Region Düsseldorf-Bergisch-Land, zu der auch Mönchengladbach gehört. "Deswegen holen wir den Tag der Arbeit ins Netz: Mit einem mehrstündigen Livestream am 1. Mai ab 11 Uhr, den wir auf unserer Webseite www.dgb.de/erstermai, Facebook und Youtube ausspielen."

"Der Livestream steht ganz im Zeichen unseres diesjährigen Maimottos 'Solidarisch ist man nicht alleine!' – bunt, kreativ politisch. Mit Auftritten von Künstlerinnen und Künstlern, mit Beiträgen und Solidaritätsbotschaften aus ganz Deutschland, mit Interviews und Talks und Online-Mitmach-Aktionen bereits im Vorfeld des 1. Mai. In den Bezirken, den Regionen und auch in der Bundesvorstandsverwaltung laufen viele Vorbereitungen dafür bereits auf Hochtouren."

Auch zwei Online-Mitmach-Aktionen des DGB-Bundesvorstands gehen an den Start: Einmal geht es um Solidaritäts-Statements zum Thema "Was bedeutet Solidarität für Dich?". Ziel der zweiten Aktion ist es, möglichst viele Mitwirkende für den Kultsong „You‘ll never walk alone“ zu einem großen "Virtuellen Chor" der Solidarität zu vereinen.

2019 haben noch bundesweit an 481 Veranstaltungen zum 1. Mai mehr als 380 000 Menschen teilgenommen. Traditionell mobilisiert die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung an diesem Tag für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Der Tag wird seit 130 Jahren begangen. In Deutschland gab es am 1. Mai 1890 erstmals Massendemonstrationen.

2020 sollte der 1. Mai wieder zu einem Tag der Solidarität werden – diesmal digital. Die DGB-Region Düsseldorf-Bergisch Land findet man im Internet u. a. hier:

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Sonderseite zum 1. Mai

     


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